Fledermauskasten

Es gibt hierzulande zwei Gruppen von einheimischen Fledermäusen: die Haus- und die Waldfledermäuse und beide freuen sich über zusätzliche Nistplätze in Form von einem Fledermauskasten.

Zu den Hausfledermäusen gehören z.B. Mausohr und Zwergfledermaus. Diese leben bevorzugt in Menschennähe an Gebäuden. Zu finden sind sie unter anderem unter dem Dach, in Rolladenkästen und in Gebäudespalten. Hier können Fledermauskästen am Haus den Tieren zusätzliche Nisthilfen bieten.

Waldfledermäuse, wie Abendsegler oder Wasserfledermaus, nisten gerne in hohlen Bäumen und freuen sich über Kästen in Gärten, aber auch in Parks oder in Wäldern können Fledermauskästen aufgehängt werden, was Waldfledermäusen auch in freier Natur zusätzliche Nistplätze schafft.

Fledermauskästen zum Artenschutz

Es gibt in Deutschland 22 Fledermausarten, die alle in ihrem Bestand gefährdet oder vom Aussterben bedroht sind. Seit 1936 gelten Fledermäuse als geschützte Tiere und dennoch sind sie bereits in einigen Orten ausgestorben. Ein reiner gesetzlicher Schutz hat nicht viele Auswirkungen, wenn keine sinnvollen Maßnahmen zum Artenschutz ergriffen werden. Eine Maßnahme die die Menschen selber ergreifen können ist das Anbringen von Fledermausnistkästen, wodurch zusätzliche wertvolle Quartiere für die bedrohten Tiere geschaffen werden.

Einen Fledermauskasten aufhängen

Wildlife Garden WG306 Fledermausburg - Fledermausnest/Fledermauskasten aus Holz
Wenn man einen Fledermauskasten aufhängt, sollte man erst mal ein wenig Geduld mitbringen. Fledermäuse brauchen häufig etwas länger um einen Kasten anzunehmen und bis zur Besiedlung kann es teilweise bis zu mehreren Jahren dauern. Auch wenn man alles richtig macht, kann es sein, dass der Fledermauskasten nicht angenommen wird. Fledermäuse nisten viel seltener in künstlichen Niststellen als Vögel. Das liegt daran, dass diese Kunstquartiere nicht alle Bedürfnisse der Fledermäuse abdecken können. Daher ist es auch wichtig, dass naturnahe Wälder mit vielen Baumhöhlen für die Fledermäuse erhalten bleiben.

Die Nistkästen für Fledermäuse sollten in einer Höhe von mindestens 3-5m aufgehängt werden. Fledermäuse bevorzugen Wärme und nicht allzu windige Plätze. Stellen, die morgens und mittags Sonne abbekommen und möglichst wenig im Schatten liegen, sind besonders gut für Fledermauskästen. Gute Stellen sind Wegränder, Lichtungen und Uferbereiche. Auch Gärten bieten gute Stellplätze für einen Fledermauskasten, wohingegen das Innere von dichten Baum- und Buschgruppen ungünstig sind. Fledermäuse brauchen freien Anflug zum Kasten. Vor dem Einflugloch sollte ca. 1m freier Platz sein und auch nach unten sollen ca. 2m ohne Anflughindernisse sein.

Am besten hängt man gleich 5 bis 10 Kästen auf, allerdings sollte der kleinste Abstand zwischen den Fledermauskästen nicht unter 5m liegen. Die Gruppe von Fledermauskästen kann auch durch einige Nistkästen für Vögel ergänzt werden.

Eigenschaften eines Fledermauskastens

GARDIGO® Fledermauskasten aus Holz I Fledermaus Nistkasten zum Aufhängen I Naturbelassener Nistkasten für Fledermäuse I Fledermaushaus I Größe: ca. 28 x 13 x 8 cm I Fledermausnistkasten
Um einen Fledermauskasten für Fledermäuse attraktiv zu machen sollten einige Sachen beachtet werden: Das Einflugloch sollte unten an der Frontseite liegen. Im Innenraum sollte es Spaltenstrukturen mit rauen Innenwänden geben. Dies ist ein Vorteil für Fledermäuse und andere Vögel meiden so den Nistkasten. Wenn der Kasten selbst gebaut wird, können sägerauhe Bretter benutzt werden oder der Innenraum kann mithilfe von eingeklebten Sägespänen aufgeraut werden. Auch Gips kann hierfür verwendet werden. Das Einflugloch muss nicht größer als 3x5cm sein. Unterhalb des Einflugloches kann ein kleines senkrechtes Brett als Anflughilfe angebracht werden.

Reinigung der Fledermauskästen

Da Fledermäuse einem eigenen Kalender folgen, sollten die Fledermauskästen nur zu bestimmten Zeiten gereinigt werden.

Jahreskalender der Fledermäuse

  • November – März: Winterschlaf (Fledermäuse halten ihren Winterschlaf nur selten in den Nistkästen)
  • April – Mai: Wanderzeit (die Fledermauskästen werden von kurz anwesenden Durchzüglern besucht)
  • Mai – August: Jungenaufzucht (zu dieser Zeit dürfen die Fledermauskästen auf keinen Fall gestört werden)
  • August – Oktober: Wanderzeit, Paarungszeit und Erkundungsflüge der Jungtiere (jetzt werden die Quartiere für den nächsten Sommer ausgekundschaftet)

Daher sollten die Kastenkontrollen am besten zwischen September und März erfolgen. Benutzen Sie bei der Reinigung keine Insektizide. Bei starker Verschmutzung (Parasiten) sollte der Kasten abgenommen werden und ausgewischt werden. Normalerweise reicht aber ein einfaches Entfernen der Exkremente zur Reinigung des Fledermauskastens.

Die Fledermauskästen

Natürlich können Fledermauskästen selbst gebaut werden. Da aber nicht jeder über die Zeit oder das handwerkliche Geschick verfügt, stellen wir hier einige Fledermauskästen vor, die z.B. bei amazon online bestellt werden können.

Esschert Design Fledermauskasten

Esschert Design Fledermauskasten, Fledermaushaus, ca. 18 cm x 17 cm x 39 cm
Dieser Fledermauskasten von Esschert Design ist sehr stabil gebaut und besteht aus hochwertigem Material. Der Kasten mit Zinkdach ist sehr einfach zu montieren und hat die Maße 18 x 17 x 39cm.

Habau Fledermauskasten

Habau 3017 Fledermauskasten
Auch der Habau Fledermauskasten hat ein Dach mit Zinkblech-Schutz und ist leicht anzubringen und zu reinigen. Die Maße des Kastens betragen 29,5 x 15 x46 cm.

Elmato Fledermauskasten

Elmato 10210 Fledermauskasten wetterfest
Der Elmato Fledermauskasten besteht aus massivem Holz und hat eine griffige Innenseite. Der Fledermauskasten ist besonders wetterfest durch das Dach aus eine Multiplexplatte und der wetterfest eingelassenen Fronttür. Der Kasten hat die Maße 30 x 15 x 48cm.