Kernbeißer

Der Kernbeißer (Coccothraustes coccothraustes) gehört zu der Familie der Finken.

Der Vogel ist in Europa, Nordafrika und Ostasien und Japan verbreitet. Er kommt hauptsächlich in Laub- und Mischwäldern vor, brütet aber auch in Parks, Friedhöfen und großen Gärten.

Beschreibung des Kernbeißers

Der Kernbeißer ist sehr gut an seinem gedrungen Körper und dem auffälligen Kegelschnabel zu erkennen. Beide Geschlechter sind ähnlich gefärbt mit rotbraunen und beigefarbenen Gefieder. Der Kegelschnabel ist in der Brutzeit blauschwarz, im Schlichtkleid eher elfenbeinfarben oder leicht bräunlich. Ein Kernbeißer ist etwa 18 cm groß.
Kernbeißer

Nahrung

Kernbeißer sind mit ihrem Kegelschnabel auf Samen und Fruchtkerne spezialisiert. Im Oberschnabel befinden sich mehrere parallele Schneidekanten und der Unterschnabel ist fest im Schädelknochen verwachsen. So kann ein Kernbeißer auch einen Kirschkern mit einer Kraft von 270 bis 430 N an der Naht aufspalten.

KernbeißerDer Kernbeißer frisst vor allem Bucheckern, Kirschen, Zwetschgen und Pflaumen, Samen von der Hainbuche, Ahorn und Rotbuche. In der Brutzeit werden die Jungen mit Raupen und anderen zerkleinerten Insekten gefüttert.

Brut

Das Männchen sucht sich ein Revier aus, das Brut- und Nahrungsrevier wird. Gegenüber Artgenossen wird nur ein kleiner Nestbezirk verteidigt, fremde Arten werden aber aus dem Revier vertrieben. In Mitteleuropa findet diese Revierwahl von März bis Anfang April statt. Daraufhin findet sich ein Paar durch Gesangs- und Imponierbalz bzw auch Demuts- und Bettelstellbalz. Das Paar wählt nun einen Nistplatz gemeinsam. Es befindet sich meist an der sonnen-zugewandten Seite eines Baums und wird direkt am Stamm in Astquirlen oder Astgabeln gebaut. Meistens befindet sich das Nest in einer Höhe von zwei bis acht Metern. Das Nest wird von beiden Geschlechtern gemeinsam gebaut und das Baumaterial aus der näheren Umgebung (bis 60m Entfernung) herangetragen.

Die Eiablage beginnt nach Fertigstellung des Nests. Die meisten Gelege finden im Mai statt. Das Weibchen beginnt mit der 12 bis 14 Tage dauernden Bebrütung nach Ablage des dritten Eis (meist besteht das Gelege aus fünf Eiern).

Die Jungen schlüpfen blind und nackt, öffnen am 4. und 5. Tag die Augen und können mit 10 bis 11 Tagen bei Gefahr das Nest verlassen. Mit 12 bis 14 Tagen begeben sie sich auf nahe liegende Äste und sind mit 16 bis 19 Tagen voll flugfähig.

Durch die offenen Nester haben Kernbeißer hohe Brutverluste. Zu den natürlichen Feinden gehören Habichte, Sperber und Wanderfalken, sowie Katzen und Marder. Als Nesträuber sind auch Eichhörnchen und Eichelhäher eine Gefahr.
Kernbeißer